Drei Türen zum Glück: FEMALE COMMUNITY

Türen und Tore werden gerne in Verbindung gebracht mit dem Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Sie markieren den Übergang in etwas etwas, was eine bessere Zukunft verspricht.
Manchmal geschieht dieser Übergang unabsichtlich und wir erkennen erst im Nachhinein, dass zum Beispiel gerade dieser Schicksalsschlag die Grundlage für eine neue Entwicklung war. Oft aber können wir selber wählen, ob wie diesen Schritt gehen wollen und welche Türe wir dafür öffnen.

Um in den zauberhaften Garten der FEMALE COMMUNITY zu gelangen, kann eines von drei Toren durchschritten werden. Das erste ist für Frauen, die sich einfach neue Kontakte wünschen und diese gerne sofort mit Leben füllen wollen. Die zweite Türe ist attraktiv für Frauen, die sich eine sichere Gemeinschaft für die Zukunft wünschen. Und dann gibt es noch einen dritten Eingang, der besonders diejenigen Frauen anspricht, die nach Lösungen suchen für den gefährdeten Zusammenhalt von Mensch und Natur auf unserer einmaligen Erde. Denn es liegt auf der Hand, dass wir die aktuellen Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen können. Dafür müssen wir uns ansehen, was uns trennt und was uns auch wieder als Menschheit zusammenführen könnte. Auch hier haben wir Lösungsideen, die wir gemeinsam ausprobieren können.

1. Tür: Neue Kontakte, schnell – einfach – inspirierend und mit Verlängerungsoption.

Das Wort Quickie kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie: kurze Sache. Bei uns können alle Frauen des Netzwerks schnell und unkompliziert mit allen andern FemCom Frauen in Kontakt kommen. Um mal eben einen Kaffee zusammen zu trinken, gemeinsam eine Ausstellung zu besuchen oder sich spontan über ein dringendes IT-Problem auszutauschen.

Gut möglich, dass dieses Treffen für beide erfreulich gelaufen ist. Dank der regelmäßigen Online-Treffen ist sichergestellt, dass wir uns ohne großen planerischen Aufwand regelmäßig sehen. Und da wir der selben Messengergruppe angehören, auch problemlos möglich, sich spontan zu einem weiteren Treffen zu verabreden. Dies entspricht der Leichtigkeit und Spontanität, die unserem Lebensstil entspricht.

2. Tür: Kontakte brauchen Zeit um zu wachsen, verbindlich – verlässlich – und nachhaltig.

Nachhaltigkeit bedeutet, dass irgendetwas gut sein muss. Gut für mich, für meine Umgebung und gut für die, die nach uns kommen. Stabile, tragende Netzwerke spielen eine zentrale Rolle, wenn es um Existenzsicherheit geht. Auch heute, wo die meisten von uns „eigenes Geld“ verdienen, eine „eigene Wohnung“ haben und zahlreiche Versicherungen, um gegen alle Eventualitäten abgesichert zu sein.
Teil eines stabilen Netzes zu sein, trägt erheblich zu mehr Zufriedenheit im Leben und Vertrauen in diese Welt bei. Damit ich aber Teil eines Netzes sein kann, muss ich wissen, was für ein Leben in Gemeinschaft wichtig ist. Kurz gesagt geht es darum, Gutes für andere zu tun.

Wie kann nun das, was gut für mich und gut für andere ist, auch in Zukunft gut sein? Da fallen mir verschiedene Dinge ein: Vielleicht brauchen wir dann keine Alexas mehr, denn wir sprechen wieder mehr miteinander. Vielleicht werden wenigen Altenheime gebraucht, denn wir leben gesünder und sind länger selbstständig, weil wir sozial gut eingebunden sind. Vielleicht beschließen wir, gemeinsam wohnen zu wollen. Dann könnten wir einen großen Garten haben. Wir würden weniger kaufen müssen, der CO2 Ausstoß könnte verringert werden. Wir könnten jüngere Menschen unterstützen. Vielleicht mit Kinderbetreuung in generationenübergreifenden Wohnprojekten. Wir könnten auch gesellschaftlich aktiv werden. Es gibt so unendlich viele Themen und Probleme, für die wir Expertisen und Energie haben und freisetzen könnten. Allein wäre all das schwierig. Aber in einer coolen Gruppe dürfte es wenig geben, was uns aufhalten kann.

Und wir können über unsere Erfahrungen in gemeinschaftlichem Leben berichten, Fragen beantworten, Tipps geben. Ein Mentoring für junge Leute ist angedacht. Nicht von oben herab mit erhobenem Zeigefinger. Sondern aus der Position einer guten Freundin heraus. Ich würde gerne mithelfen, das Leben junger Menschen leichter zu machen. Und ich denke, wir haben das Zeug dazu.

3. Tür: Teil werden von etwas Größerem.
Die Rettung der Welt gelingt nur mit ihr. Nicht gegen sie.

Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit den Ursachen von Einsamkeit. Und eine Aussage fällt mir dazu immer wieder ein. Einst frage ich einen buddhistischen Lama, wie wir mit den zahllosen Depressionen umgehen könnten, unter denen so viele Westler leiden. Er antwortete: „Depression ist eine Verwirrung des Geistes. Der Geist denkt fälschlicherweise, er sei getrennt von allem. Dann entsteht das Gefühl von Alleinsein, von Getrennt sein und die betroffene Person leidet unter Einsamkeit und Depression.“ Damals hielt ich das für eine gewagte Aussage. Doch mittlerweile weiß ich, was gemeint ist. Wir haben unseren Lebensstil so sehr in eine individualistische Richtung gelenkt, dass das eigene Denken zum Maßstab aller Dinge geworden ist. Habsucht, Ehrverletzungen und auch Angst sind vielen Grund genug für Gewalt und Zerstörung. Affektregulierung ist nicht mehr gewollt: „Hau es raus, Bruder!“, „Tötet….“, „Zerstört…..“, „Ich habe das Recht auf….“,

Gedanken wie diese sind nur scheinbar gut für das Individuum. In Wahrheit trennen sie. Sie trennen Menschen voneinander, sie trennen Menschen und ihr Umfeld und sie trennen uns von dem, wonach wir uns doch alle sehnen: Nach Hause zu kommen. Ankommen. Wo? Na hier, in dieser unserer einzigen Welt.

Es wird höchste Zeit, unseren Selbstverwirklichungswahn als das zu erkennen, was er ist: Eine weitere Spaltung unserer menschlichen Gemeinschaft. Marshall B. Rosenberg meinte dazu:

Um ein reifer Mensch zu werden, braucht es drei Entwicklungsschritte:


1) Wir erkennen, dass wir uns von anderen unterscheiden.

2) Wir entdecken unsere eigenen Bedürfnisse und setzen alles daran, sie einzufordern. Die Ego-Zeit hat begonnen.

3) Wir erkennen, dass wir Teil einer Gemeinschaft sind. Jetzt geht es darum zu lernen, mich zurück zu nehmen und meine Bedürfnisse mit denen der Gruppe in Einklang zu bringen.

Leider bleiben die meisten Menschen, auf der 2. Stufe stehen. Sie kommen nicht mehr auf die 3. Stufe.

Marshall B. Rosenberg, Videomitschnitt (Datum und Ort unbekannt)


Egal, welchen Weg Du gehst, jeder ist gut und alle führen am Ende in die selbe Richtung. Meist kommen Frauen, weil sie eine unbestimmt Sehnsucht spüren. Und einen klaren Wunsch wahrnehmen: Ich will ein paar mehr interessante Frauen in mein Leben ziehen. Und schon merken sie, wie gut es sich anfühlt, in einer Gemeinschaft entspannter erwachsener Frauen zu sein. Das Leben kann so schön sein!

Mir macht es Freude über die Begrenzungen des eigenen Lebens hinauszudenken. Plötzlich werden Zusammenhänge sichtbar. Wege werden erkennbar. Das, was wir als Menschen eigentlich brauchen, um gesund und glücklich zu sein: Eingebunden sein in Gruppen, in Gemeinschaften und in die Natur, die uns umgibt. Alle, die sich ebenfalls für ein Denken über den Tellerrand hinaus interessieren, sind herzlich eingeladen mit zudenken und vor allem mit zu träumen. Denn damit beginnt die Veränderung.

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